Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung an der Martin-Buber-Schule

Auch an der Martin-Buber-Schule, wie an fast allen anderen Schulformen auch, nahm innerhalb der letzten 15 Jahre die Anzahl der Schüler*innen mit der Diag-nose „Tiefgreifende autistische Entwicklungsstörung“ stetig zu. Um den individuell sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der jungen Menschen mit Autismus, gekennzeichnet als „Frühkindlicher Autismus“ oder „Atypischer Autismus“, gerecht werden zu können, wurde vor zehn Jahren eine Konzeption zur Förderung von Menschen aus dem autistischen Personenkreis entwickelt, welche bis zum heutigen Tag die Grundzüge unserer Arbeit und Förderung zum Ausdruck bringt.

Grundlage einer Arbeit aus dem dialogischen Verständnis heraus ist das Verständnis des Anderen in seinem So-Sein. Die jungen Menschen aus dem Autismus-Spektrum zeigen insbesondere
- Besonderheiten in der zwischenmenschlichen Interaktion,
- innerhalb ihrer Kommunikation und
- leben häufig sehr intensiv begrenzte stereotype Verhaltensmuster.

In der Förderung dieser Kinder und Jugendlichen, die in ihrer geistigen Entwicklung häufig schwer beeinträchtigt, aber auch in einzelnen Funktionsfeldern sehr begabt sein können, ist es von entscheidender Bedeutung sich der syndromspezifischen Besonderheiten, wie unter anderem der individuell ausgeprägten Hyper- oder Hyposensibilitäten in wechselnden Wahrnehmungsbereichen, bewusst zu sein und Rahmenbedingungen des Lernens zu schaffen, die einen sicherheitsgebenden, beständigen und verlässlichen Lebens- und Lernraum ermöglichen. Dabei sind rhythmisierte Phasen der Begegnung mit strukturiert dargelegten Unterrichtsinhalten mit Phasen der inneren Konsolidierung und Entspannung, individuell auf die jeweilige Persönlichkeit ausgerichtet, zu entwickeln und zu leben.
Dabei schöpft das Kollegium aus autismusspezifischen Förderansätzen (u.a. TEACCH, PECS, UK, Gebärden), welche mit Interventionen zu verbinden sind, welche sich an den individuellen Bedürfnissen und Optionen (u.a. Musik, Technik, Be-wegung, Spiel) orientieren.

Zentrale Zielsetzungen unserer Förderung sind:

- Entwicklung von Selbststeuerungskompetenz und Ermöglichung positiver Selbstwahrnehmung

- Nutzung individueller Ressourcen, insbesondere auch der Spezialinteressen als möglicher Ausgangspunkt der Förderung 

- Streben nach dem Optimum, nicht nach Heilung (u.a. gemäß TEACCH). 

- Individuelle Hinführung zu einer weitestgehend selbstbestimmten Lebensführung in sozialen Kontexten.

Sollten Sie, verehrte Leserin/verehrter Leser dieser kurzen Zusammenfassung unserer Arbeit, weitere Fragen zu dieser umfassenden Thematik haben, können Sie sich gerne an Herrn Andreas Pastoors (Lehrer an der Martin-Buber-Schule und Autismusbeauftragter des Rheinisch-Bergischen-Kreises) wenden, welchen Sie über das Sekretariat unserer Schule kontaktieren können.