Berufsorientierungsunterricht an der MBS

Der Berufsorientierung bzw. der Vorbereitung auf die berufliche Zukunft kommt in der Zeit der Abschlussstufen eine zentrale Bedeutung zu. Begonnen wird mit der beruflichen Orientierung zum Teil bereits ab dem 9. Schuljahr im Bereich der Oberstufe. So soll den Schüler*innen schon früh ermöglicht werden, ihre Arbeitsmöglichkeiten und entsprechenden Qualifikationen möglichst realistisch einzuschätzen, um zu einer eigenen Arbeitsorientierung zu gelangen. Zu diesem Zweck werden neben den, in den letzten drei Schuljahren stattfindenden Berufspraktika auch im Rahmen der vertieften Berufsorientierung sowohl Überprüfungen der individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen als auch das Einüben von Schlüsselqualifikationen durchgeführt. Im individuellen Bewerbungstraining erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich auf eine Praktikumsstelle, auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, zu bewerben. Ziel ist es, ihnen die Gestaltung ihrer folgenden Lebensphase nach der Schule in möglichst selbstbewusster und eigenverantwortlicher Qualität zu ermöglichen. Im Rahmen der Zukunftsplanung formulieren die Schüler*innen persönliche Ziele und finden in allen Lebensbereichen einen Rahmen, sich aktiv für die Realisierung einzusetzen. In diesem Zusammenhang wird eng mit den Werkstätten (WfMB), der Agentur für Arbeit, dem Integrationsfachdienst (IFD), dem Koordinierungsbüro „Schule Arbeit-Beruf“ des Rheinisch Bergischen Kreises, den Schüler*innen und deren Eltern zusammen gearbeitet, um so einen möglichst fließenden Übergang von Schule zum Beruf zu ermöglichen.


Vertiefte Berufsorientierung

Im Rahmen der vertieften Berufsorientierung werden in der MBS ab dem 9. Schulbesuchsjahr (also bereits in der Oberstufe) Projekte und Workshops zur beruflichen Orientierung durchgeführt. Seit 2013 wird die vertiefte Berufsvorbereitung, wie an allen weiteren Förderschulen mit den Schwerpunkten KM und GE durch STAR (Schule Trifft ARbeitswelt) des LVR (Landschaftsverband Rheinland) unterstützt. Es handelt sich hier um einen modularen Aufbau, der vom IFD (Integrationsfachdienst, „Die Kette“ Bergisch Gladbach) durchgeführt wird. Weiter entspricht dies gleichwertig, dem im Rahmen des Landesvorhabens durchgeführten KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf NRW) zur Berufs- und Studienorientierung. Einen ersten Bestandteil der vertieften Berufsorientierung bildet in der Regel, die im 8. Schuljahr (oft das 9. Schulbesuchsjahr), also im Bereich der Oberstufen das Modul 1, die sogenannte Potentialanalyse. Die Potentialanalyse ist eine handlungsorientierte Auseinandersetzung mit den individuellen Stärken und Potentialen. Die Jugendlichen entdecken hierbei ihre handwerklichen, sozialen und methodischen Kompetenzen im Hinblick auf Lebens- und Arbeitswelt. Mittels des Testverfahrens HAMET E - Handwerklich motorischer Eignungstest – elementar, der BBW Waiblingen gGmbH werden mit Hilfe handwerklicher Testaufgaben die arbeitspraktischen und motorischen Fähigkeiten der Schüler auf spielerische Art und Weise getestet und erprobt.

In der Regel schließt sich für unsere, an Modul 1 beteiligte Schüler*innenschaft nach einer intensiveren beruflichen Interessenstestung das Modul 2 des STAR-Projektes an, die Berufsfelderkundungen. In den eintägigen Berufsfelderkundungen erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich für maximal drei Berufsfelderkundungen in drei verschiedenen Berufsfeldern zu entscheiden, um dort in einem Schnupperpraktikum berufsfeldspezifische Tätigkeiten kennenzulernen, diese auszuprobieren und Qualifizierungsmöglichkeiten zu identifizieren. So finden Berufsfelderkundungen in den Bereichen Hauswirtschaft, Metall, Elektrotechnik, Raum Farbe, GaLaBau, Hotel / Gastronomie, Farbe / Raum und Textilverarbeitung / Schneiderei statt. Eine schriftliche Beurteilung wird in der OLA. „ Mein Ordner Leben und Arbeit. LSJ Sachsen und Projektschulen. Dresden“ bzw. in die Lernstandsmappe, die von jedem Schüler der Schule angelegt wurde, abgeheftet. Weiter wird vom IFD ein Berufswegeprotokoll verfasst, indem die weitere Vorgehensweise festgesetzt wird. Bei einzelnen Schülern*innen unserer Schülerschaft ist die Bereitschaft zur vertieften beruflichen Erprobung auf dem ersten Arbeitsmarkt so ausgeprägt, dass sich hier Modul 3 anschließen könnte, Block bzw. Langzeitpraktika.  

Ein Bewerbungstraining an der MBS dient der Vorbereitung von Schüler*innen auf einen regulären Bewerbungsprozess. Da es sich bei diesem Schülerpotential um eine recht kleine Gruppe unserer Schülerschaft handelt sind wir seit 2013 dazu übergegangen, den Schülern im Falle einer Praktikumsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, individuelle Unterstützung durch unsere Berufswahlkoordinatorinnen, in Einzelfällen durch den IFD zu gewähren.


Praktikum

In der MBS finden in der Regel im letzten, meist dritten Jahr der Oberstufe die ersten „Schnupper“-Praktika statt. Sie dienen dem Kennenlernen der Arbeitswelt, der verschiedenen Tätigkeitsbereiche der WfMB. In beiden Schuljahren der BPS absolvieren die Schüler*innen mindestens ein dreiwöchiges Praktikum in der WfMB Wermelskirchen, Bergisch Gladbach oder Leverkusen. Darüber hinaus ist es ihnen möglich, weitere Arbeitserfahrungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, im schulinternen Praktikum oder bei betriebsintegrierten Arbeitsplätzen der beschützten Werkstätten zu sammeln. Die Schüler*innen werden von ihren Lehrer*innen, Eltern bzw. Betreuer*innen und wenn sinnvoll dem IFD bei ihrer Praktikumsstelle besucht und engmaschig begleitet. Weitere Reflexionsmöglichkeiten bietet die von jeder Schüler*in zu erstellende Praktikumsmappe. Hier erhalten sie je nach individuellen Fähigkeiten bildunterstützte Fragebögen, schriftliche Formulare oder können eine eigene Form für den Praktikumsbericht wählen.